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DIE STIMME

„Willst du wirklich ins Training?“, „Bleib doch liegen!“, „Nur noch fünf Minuten“, „ein Toffifee und ein Ferrero Rocher gehen noch“, „morgen fange ich an mit Sport und meiner Diät“.


Diese und andere Sätze kennen wir alle.

Kaum hat man sich vorgenommen, den morgigen Tag mit einem Workout zu beginnen, läuft abends vorher irgendein ein visuell-auditiver Schrott im Fernsehen, der die gleichen Attributwerte eines Autounfalls oder einer Sexszene in einem Independent-B-Movie aufweist: „nicht wegschaubar“.

Der dazugehörige Junk-Food-Bonus a la McDonald’s, Burger King oder irgendeiner anderen, vergiftenden Schnellimbiss-Kette setzt dem Ganzen noch die wohlverdiente Schrottkrone auf.

Durch die darauffolgenden psychischen Nachwirkungen dieses Mülls und der zu kurzen, qualitativ minderwertigen Tiefschlafphase hört man das zu laute Grunzen und Quieken des inneren Schweinehunds so laut wie noch nie zuvor.

Man hat Sie geweckt: „DIE INNERE STIMME!“

Den Sound des Triebes der Selbstzerstörer, das Geräusch der Gemütlichkeit, die Melodie der Faulheit, die Hymne der Couchpotatos.

Jeder kennt Sie und die Meisten hören auf Sie. Diese bescheuerte Stimme im Kopf, die den Ehrgeiz und die Ziele des Menschen tötet.

Die dafür sorgt, dass wir immer fauler und kranker werden und nicht mehr die Kontrolle über unseren Körper und unseren Geist haben.

Doch wie ignoriere ich diese Stimme und stehe morgens um 4:55h trotzdem auf, schmeiß mich in meine Trainings- oder Laufklamotten und gehe raus in die Kälte oder wo auch immer mein Training stattfindet?

Die Lösung ist so simpel wie auch einfach: „weghören!!!“

Einfacher gesagt als getan – Nein, einfacher getan als gesagt!

Es ist eine ganz einfache Prozedur:

Du hast abends deine Laufschuhe und/oder deine Trainingskleidung neben das Bett gelegt, der Wecker (oder das Smartphone) klingelt und du stehst sofort auf und lässt SIE (die Stimme) nicht ausreden, ziehst dich an und gehst raus. Ohne wenn und Aber. Einfach raus.

Das hört sich leicht an, denn in der Theorie funktioniert die Praxis immer.

Wir sollten schon einige Sachen abends erledigt haben damit die grundlegenden Bedürfnisse wie Schlaf, Essen und Trinken gedeckt sind und unser kleiner Freund im Kopf nicht die Zügel in die Hand nimmt und die Route bestimmt.

Ich für mich, habe bestimmte Rituale eingeführt, um morgens die große Schlacht zu gewinnen.

Das Wichtigste ist Schlaf. Wenn wir zu spät ins Bett gehen weil wir uns unbedingt noch den Superbowl reinziehen möchten und die Zeitverschiebung in die USA ignorieren fehlt er uns natürlich.

Superbowl mit Budweiser und amerikanischem Fettfutter und süßem Nachfressereien sorgen für einen ordentlichen Insulinschock, der uns abends pusht und danach einen Megablutzuckercrash beschert, den man am nächsten Morgen spürt. Ähnlich einem Tsunami, dessen Folgen man erst sieht, wenn er sich ins Meer zurückgezogen hat.

Das nächste Ritual sollte also sich mit dem Richtigen Essen und Trinken beschäftigen.

Am besten nicht zu schwer, dass einem das Essen wie die Masse eines schwarzen Lochs im Magen liegt und man sich bei jeder Wendung im Bett wie ein gestrandeter Buckelwal bei Ebbe fühlt.


Bei Getränken muss man ganz besonders aufpassen, da hier sehr viel Unfug getrieben wird und die Hersteller gern dazu neigen das köstliche Nass noch köstlicher zu machen, indem sie ordentlich Zuckerrübenextrakt beimischen, auf Deutsch Zucker. Dadurch entsteht eine kalorienreiche, tückische Flüssigkeit, die ihre ursprüngliche Aufgabe des Durststillens aus den Augen verloren hat und eigentliche nur das Gegenteil bewirkt.

Ähnlich der Hydra aus der griechischen Mythologie, der beim Abtrennen des Kopfes zwei weitere nachwachsen.

Nun aber ernsthaft:

Egal welches Ziel du dir gesetzt hast, wird sich diese Stimme melden. Sie wird alles daran setzen dich von deinem Vorhaben abzubringen. Es liegt an dir stark zu sein und deinen Willen bei dir Selbst durchzusetzen.

Nicht bei anderen. Bei dir Selbst. Der Kampf gegen Faulheit und Trägheit findet in unserem Innern statt.

Die Stimme ist vergleichbar mit der Mutter, die ihren Sohn/Tochter schützen will und nicht möchte, dass ihm/ihr etwas Böses passiert.

Das Muttertier kann ihr Kind tragen, irgendwann muss es selbst laufen.

Das Muttertier kann ihr Kind füttern, irgendwann muss es selbst essen.

Hat das Kind nie gelernt selbstständig zu werden, wird es gefressen oder stirbt. Und das möchte auch keine Mutter.

Also müssen wir lernen „das Gutgemeinte“ der Stimme zu ignorieren.

So wie du trainierst, so kämpfst du.

Hartes Training – leichter Kampf, leichtes Training – harter Kampf.

So nun ersetze das Wort „Kampf“ durch „Leben“ und du wirst sehen, dass die wahren Schlachten weder im Ring, noch auf dem Schlachtfeld ausgetragen werden.

Kein S…… ist so hart wie das Leben!!!

Nun liegt es an dir dein Leben zu ändern. Willst du ständig anderen die Schuld für deinen Misserfolg, dein Scheitern, dein Versagen, dein Leben geben oder willst du endlich das Ruder in die Hand nehmen und den Kurs selbst festlegen. Hör auf dich selbst zu bemitleiden und Ausreden zu suchen, warum eine Sache nicht funktioniert.

Nimm dir ein Beispiel an der Hummel: laut der physikalischen Gesetze ist ihr Körper zu schwer und ihre Flügel zu klein. Sie dürfte eigentlich gar nicht fliegen können. Da die Hummel aber davon nichts weiß, fliegt Sie trotzdem.

Sie hat gelernt dieser Stimme im Kopf keine Beachtung zu schenken.

Die Stimme, die alles nachplappert, was andere jemals zu ihr gesagt haben: „Du kannst nicht fliegen, du kannst nicht fliegen, du kannst nicht fliegen!“.

Was sagt die Hummel? „Ich flieg mal los!“


Herzlichst

Euer Nok-Tai Günger

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